KulturImpuls bot Jugendlichen vielfältigen Medieneinblick
Durch den Steyerberger KulturImpuls erhielten Schüler/innen im vergangenen halben Jahr einen differenzierten Blick auf unsere Medienwelt. Gefördert aus Mitteln des Sozialfonds der EU, über das Bundesfamilienministerium aus dem Program „Stärken vor Ort“, ging es vorrangig um die elektronischen Medien, wie Tonträger, Rundfunk, TV, Internet, Computer und Handy. Das Medienprojekt wurde im Auftrage der Hauptschule Steyerberg durchgeführt, einige Gastschüler des Jugendzentrums Liebenau waren auch dabei.
An insgesamt vier Tagen a 8 Std. informierte man sich im Steyerberger Tonträgerverlag und Tonstudio, an drei weiteren Tagen gingen die jungen Teilnehmer/innen auf Exkursionen. Das Medienprojekt, das bereits seit mehreren Jahren erfolgreich durchgeführt wird, stand wieder unter der bewährten Leitung von Rezitator Horst Peters, dem Toningenieur Frank Worbs sowie dem Liebenauer Sozialpädagogen Martin Guse.
Die Teilnehmer erfuhren etwas über die Geschichte und Funktionsweise der elektronischen Medien, von den ersten Radiogeräten bis hin zu solchen mit digitaler Technik. Dies wurde durch historische Geräte und klangliche wie visuelle Beispiele veranschaulicht. Sendefrequenzen, analoge und digitale Technik, technische Bearbeitungen und Beeinflussung durch Schnitt waren weitere Themen. Im Sprecherstudio konnte man sich als Interpret selbst ausprobieren, indem man eigene Musik-Rap-Aufnahmen produzierte. Die Teilnehmer erlebten, wie man Ton, Bilder und Film bearbeiten aber auch verfälschen kann, und wurden so vor möglichen Gefährdungen in der Welt unserer Medien gewarnt.
Thematisiert wurde auch, dass die heutigen öffentlich-rechtlichen Anstalten im Gegensatz zu den Privatsendern auch noch einen Auftrag für Information, Kultur- und Bildung haben, was sich entsprechend auch im Programm-Angebot niederschlägt. Nicht zuletzt deshalb wurde die Geschichte der elektronischen Medien anhand eines Besuches bei der kleinsten und derzeit modernsten ARD-Anstalt Radio Bremen erläutert. Man besuchte einzelne Redaktionen im TV-und Radiobereich, das Archiv, erlebte wie Nachrichten entstehen, warf einen Blick ins Allerheiligste, dem Schaltraum, wo alle technischen und inhaltlichen Stränge zusammengezogen sind, war bei der Jugendwelle Bremen 4 zu Gast und in den Fernsehstudios des Senders.
An diesem Ausflugstag erlebten die Schüler/innen dann noch ganz andere Funkwellen und deren Nutzung, bei der ausgiebigen Besichtigung des Flughafens Bremen, sowie Satelliten- und Raumfahrttechnik.
Am Projektschluss stand ein zweiter umfangreicher Bremen-Ausflug. Im Rundfunkmuseum vollzog die Besucherschar auf technischer Basis die Geschichte der Medien noch einmal nach. Am Nachmittag folgte eine Führung durch das Bremer Theater. Das Theater, historische Keimzelle aller Medien, erstaunte die Jugendlichen mit dem Fundus, den verschiedenen Werkstätten, der Bühne und vielem mehr. Verblüfft zeigen sich die Schüler/innen von den vielen vertretenen Berufen im Theaterbetrieb. Sie erfuhren, dass das Haus auch Ausbildungsplätze zu bieten hat, bei einer Gesamtbelegschaft von insgesamt ca. 700 Leuten.
Am Abend erlebten alle gemeinsam die Oper „Madame Butterfly“. Die zunächst skeptisch-abwartenden Jugendlichen waren sehr beeindruckt und übertrugen den Inhalt auf die heutige Zeit, oder gar auf ihre eigenen Lebensumstände. Die Aufführung begeisterte sie sehr, es war ihr Highlight in diesem Medienprojekt. Viele Schüler fragten nach weiteren Opernbesuchen und etliche würden bei einem neuen Medienprojekt gern ihre erworbenen Kenntnisse vertiefen. Und auch die Waldschule erhofft sich eine Projektfortsetzung. „Oper – nein danke!“ – das gilt für die Mädchen und Jungen des Projektes nicht mehr.
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